Ein Radlerhotel im Herzen von Mainbernheim – Eine Idee zum Nachdenken

Die Veröffentlichungen zur Entwicklung des Binnentourismus für Mainfranken verheißen nur Gutes. So gehen seit Jahren die Übernachtungszahlen nach oben. Unsere Region wird immer beliebter. Besonders der Fahrradtourismus gewinnt immer noch an Zuwachs. Vor allem in Regionen die sich durch ein gutes Netz an Rad- und Wanderradwegen hervortun. Wenn das Ganze dann auch noch mit der Bahn kompatibel ist, umso besser.

Für Mainbernheim heißt das nichts anderes als „wir sind dabei!“ .....

...Wer vom Frühjahr bis in den Spätherbst aufmerksam durch unser Städtchen geht wird feststellen, dass immer und immer wieder Radler in Klein- aber auch in Großgruppen die Herrnstraße passieren.
An einem Tag wurden von einer aufmerksamen Bürgerin 129 Radler in der Herrnstraße gezählt!!
Gerne legen sie auch eine Rast hier ein und genießen das Ambiente um den Vierröhrenbrunnen. Und so stellte sich für mich die Frage, warum nicht ein Angebot schaffen, das Radlern auch ein Bett für die Nacht bietet. Von 1985 bis 1997 war ich selbst jährlich immer auf einer größeren Radtour im In- und auch im Ausland. Dabei hatte ich einmal das Glück in einem sogenannten Radlerhotel zu landen. Das war in Passau, direkt am Donauufer. Dort wurde eigens ein speziell für Radler geeignetes Domizil geschaffen. Und warum könnte das nicht Realität in Mainbernheim werden?

Der Bereich Schulgasse beschäftigt seit geraumer Zeit den Stadtrat. Was tun mit den Häusern Nr. 5 + 7? Welchen Zweck, welche Nutzung sollen sie bekommen? Teilabriß oder kompletter Neubau? Schaffung von Wohnraum, Museum oder Zentrum für Feste und Feiern. Ideen, Fragen Suchen nach Lösungen! Bei all den vielen Überlegungen kam mir der Gedanke mit dem „Radlerhotel!“

Mainbernheim zwischen Iphofen und Kitzingen gelegen, hat seine Reize, seine Kostbarkeiten. Das müssen wir besser herausstellen und wir sollten unbedingt versuchen, Touristen zumindest für eine Nacht hier zu halten. Klassische Radlerhotels sind in unserer Region noch nicht so etabliert. Teils werden Jugendherbergen in diesem Sinne genutzt. Wenn es uns aber gelingt diese Idee umzusetzen, könnten wir damit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil für Mainbernheim erreichen. Wenn dieses Projekt zur Umsetzung kommt und effektiv beworben wird, könnte sich hier eine neue Wirtschaftskraft für Mainbernheim entwickeln. Wir brauchen dazu einige Mehrbettzimmer, Sanitäranlage, Kleinküche für die Zubereitung von Frühstück. Einen Aufenthaltsraum, zugleich Frühstücksraum. Fahrradabstellraum. Kleine Waschküche, zugleich auch als Trockenraum für nasse Radlerbekleidung nutzbar. Wie nutzen, wenn die Saison endet? Immer wieder suchen Firmen für ihre Arbeitskräfte günstigen Wohnraum für die Tage Montag bis Freitag. Damit könnte ebenfalls die Nutzung ergänzt werden. Dies auch deshalb, wenn in Kitzingen das Großprojekt „Flugplatz“ angegangen wird, oder die Stadt Iphofen über die Erweiterung ihres Gewerbegebietes sich den Kopf zerbricht. Kurzum, der demografische Faktor spricht auch für dieses Vorhaben. Die damaligen geburtenstarken Jahrgänge gehen in die Rente. Es ist eine Generation, die noch eine gute Altersversorgung erwarten kann und im Durchschnitt gesundheitlich fit ist. Urlaub im eigenen Land liegt im Trend und wird vermutlich so bleiben. Also sollten wir in diesem Sinne handeln.

Fazit: Ein Radlerhotel - nicht nur für Radler -, denn im weitesten Sinne könnte jeder Besucher von Mainbernheim ein Zimmer buchen und kostengünstig übernachten: Als Wander oder Radlergruppe, als Familie auf Durchreise etc.

Eugen Reifenscheid
Stadtrat